23.Oybiner Bergpokal
Wegen Bauarbeiten an der Hochwaldbaude ging es auch dieses Jahr auf den Töpfer.

Eigentlich wäre der diesjährige Berglauf wieder zur Hochwaldbergbaude gegangen. Aber bei der Vorabsprache mit dem Baudenwirt war noch nicht ganz klar, ob bis zum geplanten Berglauftermin alle notwendigen Bauarbeiten, die in großem Umfang stattfinden, schon abgeschlossen sind. Deshalb haben wir den diesjährigen Lauf wieder auf den Töpfer gelegt. Aber keine Angst ihr Hochwaldläufer, im nächsten Jahr geht es wieder hinauf zum Gipfelkreuz. Manche laufen lieber auf den Töpfer und manche Läufer wollen lieber auf den Hochwald. Beide Läufe haben ihren ganz besonderen Reiz. Das kann man nicht bestreiten. Gemeinsam bleibt nur der gleiche Schmerz beim Kampf gegen den eigenen, inneren Schweinehund.
Der Lohn und der Sinn der Schinderei offenbaren sich Dir erst, wenn Dich der Gipfel selbst empfängt.
Vor allem, wenn man solch ein herrliches Gipfelwetter hat, wie in diesem Jahr. Wenn ich mich nach getaner harter Arbeit auf dem Gipfelplateau erholen kann. Wenn ich einen der schönsten Aussichtspunkte in Ostsachsen nach dem Rennen genießen kann. Wo habe ich das sonst? Es ist einfach einmalig und unvergessen. Und wenn ich dann noch eine Suppe oder eine Bratwurst und dazu Limo oder Bier genießen kann, bin ich hier oben doch ein kleiner König.
Es ist nicht nur ein Lauf, ein Berglauf. Es ist eine ganz spezielle Herausforderung. Egal, ob bei Sauwetter oder herrlichem Sonnenschein. Bei diesem Lauf geht es vom Fuße des Oybin jeweils auf die beiden umliegenden Hausberge. Es sind immer knapp 5 km. Aber jeder Läufer wird sich unterwegs fragen, wieso tue ich mir das an. Aber natürlich sind das nur die Härtesten und Verwegendsten unserer Region, die sich solch einer Herausforderung stellen. Und das sind nur kleine Berge. Wer auf den Fichtelberg, auf die Zugspitze, beim Jungfrau Marathon oder beim Brixen Dolomiten Marathon starten will, lernt noch ganz andere Grenzen in seinem Leben kennen. Wer das aber nicht tut oder nicht kann, wird auch niemals in seinem sportlichen Läuferleben etwas ganz Großes erleben und erfahren. Dabei geht es gar nicht immer um den Sieg und die Medaillen. Es geht einfach um das Bestehen. Um die Selbstbestätigung. Ich habe das Ziel erreicht. Den Gipfel. Ich bin mit diesen Bergläufern eins. Ich habe mich selbst überwunden. Ich habe mich richtig geschunden. Wer kann sich noch richtig ausbelasten? Die ganz besondere Herausforderung formt erst den Sportler. Vor allem unseren Kindern und unserer Jugend tut das gut.
Aber da gibt es in unserem Regionalverband mittlerweile Übungsleiter und Verantwortliche, die der Meinung sind, Wettkämpfe sind gar nicht mehr so wichtig. Ich glaube, da irren diese Herren aber gewaltig. Denn nur im gesunden Wettstreit kann ich meine Fähig- und Fertigkeiten überprüfen, wenn ich überhaupt welche besitze und mich echt herausfordern. Solche Aussagen haben am Ende fatale Folgen. Denn die Kernbotschaft darin ist der Tot für den Sport, der momentan schon genug leidet unter den wirren gesellschaftlichen Bedingungen.  Wie sagte schon Friedrich Ludwig Jahn: „Ist dem Staat an Männern gelegen, so muss er die Jugend nicht verwahrlosen lassen.“

Dieses Jahr waren wir ein recht überschaubares Starterfeld. Unsere Läufer in den einzelnen Altersklassen waren nicht langsam. Aber es hat niemand annähernd einen Streckenrekord gefährdet.
Als jüngster Teilnehmer wurde Hannes Ludwig begrüßt. Der älteste Teilnehmer war Jan Lozowik, der mit seinem Sieg in der Altersklasse wichtige Punkte für die Familienwertung gewann.
Sieger in der Familienwertung waren am Ende Familie Kunze/ Lozowik. Den zweiten Platz erkämpfte sich Familie Richter / Heinrich. Und etwas unerwartet, aber gut gemacht, erkämpften sich den 3.Platz die Kinder der Familie Nicke/ Seidel. Der schnellste Einzelläufer auf der langen Strecke (4,5 km) war Georg Rabe von der HSG Turbine. Bei den Frauen lief die schnellste Zeit unsere Katja Richter (PSV). Beide gewannen somit auch ihre Altersklassen. Gratulation!
Sehr schön anzusehende Rennen lieferten einige unser Siegläufer vom PSV über die kurze Strecke  wie Hannes Ludwig, Kalle Gnauk, Nepomuk Reichl oder Annika Bensch. Aber vor allem bei den Jungen (Jacob Kunze, Moritz Große) wurde um jede Sekunde hart gekämpft.  Weitere Siegerinnen waren Anna Baier und Luna Seidel. 
Eine gute Zeit schaffte die Bertsdorferin Annegret Cerwinka über die 3km Kinderstrecke, die damit als Siegerin ihren Pokal in Empfang nehmen durfte. Eine weitere Siegerin über diese Strecke  hieß Regina Jähnige vom PSV.
Über die 4,5 km holten sich die Siegerpokale: Philipp Kunze, Charlotte Richter, Lucas Kunze, Levana Pihan, Franz V. Heinrich, Holm Kunze, Susan Baier, Mirko Querfeldt und Kathrin Voigt.
Es gab natürlich wieder unsere handgefertigten, getöpferten Siegerpokale und Medaillen. Ein Andenken für ewig und jedes Teil ein Unikat. Aber wie lange können wir noch solche Wettkämpfe für unsere Sportler veranstalten? Die älteren Generationen lichten sich von Jahr zu Jahr. Und von der Jugend stellen sich immer weniger solchen Herausforderungen. Damit schaffen sich solche langjährigen Traditionsveranstaltungen von selber ab. Schade für die Anhänger. Aber eben ein aktueller Trend.
Wir bedanken uns noch einmal bei allen Läufern für ihren persönlichen Einsatz. Ein Danke geht auch wieder an unsere ehrenamtlichen Kampfrichter und Helfer auf allen Positionen.
Und natürlich nicht vergessen werden die Gemeinde Oybin, die uns wieder die Waldschänke für unseren Start überlassen hat und natürlich die Besatzung der Töpferbergbaude, die unseren Läufern den Tee bereitstellte, dem Org. Büro ihre Schreibstube und den Läufern einen zünftigen Imbiss anbot.

Wir sagen Sport Frei, bis zum nächsten Bergpokal.
V.H.                                                                                                                             Juni 2023

Ergebnisse, Familienwertung, Bilder

PSV Zittau e.V. Abteilung Ski